Welche Therapie ist die richtige für mich?

Famile mit lachenden Gesichtern

Ist einmal die Entscheidung für eine kieferorthopädische Behandlung getroffen, werden die Behandlungsmethode und der optimale Zeitpunkt für den Therapiebeginn bestimmt.

Prinzipiell unterscheidet man zwischen abnehmbaren und festsitzenden Zahnspangen:

Abnehmbare Zahnspangen

abnehmbare Zahnspange

im klassischen Sinn sind vorwiegend bei der Behandlung von Bisslageabweichungen und Tiefbiss erfolgreich. Für die gezielte Bewegung einzelner Zähne sind sie wenig geeignet.

Einen Therapieerfolg kann man mit diesen Geräten ausschließlich bei Kindern im Wachstumsalter erzielen. Behandlungsbeginn ist meist nach Durchbruch der bleibenden Schneidezähne, also etwa ab dem 9. Lebensjahr.

Die Tragezeit dieser von den Patienten leider oft fälschlicherweise als „Nachtzahnspange“ bezeichneten Apparaturen beträgt mindestens 12 – 14 Stunden pro Tag. Die Gesamtbehandlungszeit liegt je nach Schweregrad der Fehlstellung zwischen einem und drei Jahren.
Bei vielen Kindern ist mit diesen herausnehmbaren Geräten ein funktionell und ästhetisch zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Manchmal wird im Anschluss noch eine Feineinstellung mit Hilfe einer festsitzenden Apparatur gemacht.

Funktionstrainer für Kinder

Funktionstrainer für Kinder

Häufig führen falsches Schlucken, Mundatmung und Daumenlutschen bei Kindern zu einer ungünstigen Kieferentwicklung und Zahnfehlstellungen.

Mit Hilfe eines nach individuellen Bedürfnissen gewählten Funktionstrainers werden das Kieferwachstum und die Nasenatmung gezielt unterstützt. Darüber hinaus können diese Geräte die Arbeit der Logopäden/innen erleichtern, indem sie die Zunge unserer kleinen Patienten zu richtigem Schlucken und korrekter Ruhelage erziehen.

Ab dem 5.Lebensjahr kommen die Kinder mit einem Funktionstrainer zurecht. Eine nachfolgende Zahnspangenbehandlung führt so oft rascher zum Erfolg oder erübrigt sich sogar ganz.

 

Aligner-Schienen

Frau mit transparenter Zahnschiene

Zahnfehlstellungen lassen sich bei Erwachsenen und Jugendlichen nicht nur mit festsitzenden Apparaturen korrigieren, sondern auch mit sogenannten Alignern, die sich in unserer Ordination immer größerer Beliebtheit erfreuen. Es handelt sich dabei um transparente, herausnehmbare Schienen, die individuell angefertigt werden und auf den Zähnen kaum zu sehen sind. Diese Aligner sind angenehm zu tragen und werden nur zum Essen und zur Zahnpflege herausgenommen.

Vor Behandlungsbeginn wird mit Hilfe von Fotos, Röntgenbildern und Abdrücken ein virtuelles Therapieergebnis erstellt. Daher wissen unsere Patienten von Anfang an, wie ihre Zahnstellung am Ende aussehen wird und wie lange die Hauptbehandlung dauert.

Vor dem Einsetzen der ersten Aligner kleben wir für einen optimalen Sitz der Schienen auf jene Zähne, denen eine komplexere Bewegung bevorsteht, kleine zahnfarbene Knöpfchen.   Alle zwei Wochen setzen unsere Patienten nun ein neues Schienen-Paar ein – und nach und nach bewegen sich die Zähne zur vorgesehenen Endposition.

Auch wenn diese Behandlungsmethode ein weites Spektrum abdeckt, so gibt es dennoch Fehlstellungen, die mit einer festsitzenden Zahnspange besser oder schneller korrigiert werden können. In diesen Fällen kann auch eine Kombination zwischen einer festsitzenden Teilbehandlung, z.B. im Seitenzahnbereich, und einer anschließenden Aligner-Behandlung zum gewünschten Ziel führen.

 

Festsitzende Apparaturen

Brackets, Ormco

Hier werden auf die Außen- oder Innenflächen der Zähne Brackets geklebt, die unter anderem die Fixierung der Zähne an einen Drahtbogen ermöglichen. So können gezielte, kontrollierte und nahezu unbeschränkte Zahnbewegungen - unabhängig vom Alter des Patienten – und somit eine funktionell und ästhetisch einwandfreie Zahnstellung erreicht werden.

Die tägliche Zahnreinigung ist bei einer festsitzenden Behandlung natürlich aufwendiger und zeitintensiver. Unsere Patienten werden diesbezüglich genau geschult und kontrolliert, damit die Entstehung von Karies und Zahnfleischentzündungen verhindert wird.

Neben 6-wöchigen Kontrollintervallen können zusätzliche Behandlungstermine – z. B. durch lockere Regulierungsteile -  notwendig sein, für die sich der Patient auch Zeit nehmen muss.

Unsichtbare festsitzende Apparaturen

unsichtbare Spange, Ormco

Festsitzende Zahnspangen können auch an die Innenflächen der Zähne geklebt werden, sodass sie für andere nicht sichtbar sind. Allerdings wird der Zungenraum dadurch deutlich eingeengt, was am Beginn zu kleinen Sprachfehlern führen kann.

Ein häufig gewählter Kompromiss ist die Verwendung transparenter Brackets auf den Außenflächen der Zähne – sozusagen eine kaum sichtbare Variante.

 

Festsitzende Frühbehandlung bei Kindern

Modell einer Kappenschiene

Bei jüngeren Kindern kann ein extrem schmales Oberkiefer bzw. ein Kreuzbiss mit einem festsitzenden Dehngerät innerhalb weniger Wochen behoben werden.

Da diese Geräte anfangs oft einen kleinen Sprachfehler verursachen, setzen wir sie vorzugsweise im 6. Lebensjahr ein, damit die Korrektur beim Schuleintritt schon abgeschlossen ist.